2019/11 Taiwanreise: Wir reisen Mit Chang Kuei Wei zu zwei neuen faszinierenden Töpfern.
Es ist morgens um 9.00h in Kaosiung. Die Wolken hängen bis tief zum Boden. Wir warten auf Kuei Wie. Es beginnt zu regnen. Dann schüttet es in Strömen. Es ist noch einmal um fünf Grad wärmer hier unten im Süden. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei nahezu 100%, gefühlt darüber. Wir fahren in den Süden der Millionenstadt.
Ein kleines Töpferatelier in einer Seitenstraße. Chuang Jun Wei freut sich sichtbar über den Besuch aus Europa. Er ist jung, trägt einen langen schwarzen Zopf, einer schwarze Brille und hat eine für einen Asiaten recht tiefe Stimme.
Er bereitet für uns einen Tee. Herrlich süßer Hong Cha. Ich murmle, aha, Mixing. Jun Wei grinst überrascht und fragt Kuei Wei. Hey, wir sind Tea-experts!
Eine Galerie der Schalen von Chuang Jun Wei.
Ein Teil unserer Beute. Chuang Jun Wie schreibt die Rechnung gut gelaunt. Mit dem Geschäft, das merkt man ihm an , hat er nicht gerechnet.
Mororadbelme vor dem Restaurant.
Es ist Lunchzeit. Auf zum Restaurant des Schwagers von Chuang Jun Wei. Vor dem Restaurant ein Tisch mit abgelegten Helmen. Drinnen Popmusik. Eine Theke mit frischen Brot und Kuchen. Ich sehe zum ersten Mal seit zwei Wochen Weißbrot und Baguette. Das Geschäft ist westlich eingerichtet. Im ersten Stock das Restaurant. Die Besucher sind druchweg jugendlich. Wir bestellen je einen Burger, Kuei Wei Pasta.
Es kommt dieses. Jiri und ich schauen uns verdattert an. Kue Wie bekommt das gleiche und zeitgleich die Pasta mit Speck. Interessante Lesart von Burger denken wir beide. Wir denken er ist gefüllt, beißen hinein, nur Weißbrot. O.k., nur ein schmales Mittagessen, weiße Suppe und Weißbrot mit einem Blatt Salat. Komisch, was die hippen Taiwanesen hier in Kaohsiung unter Burger verstehen.
Nach fünf Minuten kommen dann wie Veggieburger für Jiri und Jun Wei. Jiri und ich lachen uns über uns selbst kaputt. Mein Schweineburger kommt später mit einem Fähnchen. Alle haben gegessen und schauen mir grinsend beim Essen zu. Der Schweineburger ist doppelt so hoch wie die Veggies und trieft vor Käse. Ich sehe aus wie ein schmatzender Pizzabäcker. Und habe definitv keine Hand sauber und frei zum fotographieren.
Eine halbe Stunde Fahrt aus Kaohsiung raus aufs Land. Es geht durch Bananenplantagen und an Fischteichen vorbei. Es ist sehr heiß und sehr schwül.
Wir treffen den Töpfer Zhang Gu Zhi in seinem Atelier mit pinker Vespa.
Die Schalen sind wild und ausdrucksstark. Die Glasur ist grob und erinnert an Moos, und mit Felchten bewachsenes, grobes Gestein.
Eine kleine Kanne mit einem wunderschön gebogenem Messinggriff.
Eine zweite Kanne mit Tongriff.
Meine kleine Ausbeute von Zhang Gu Zhu.
Der Töpfer beim Erstellen der Rechnung. Er ist eher still und zurückhaltend. Aber auch sehr erfreut über unseren Besuch und Einkauf. Am Ende drängt er ein wenig, höflich. Er muss seinen Vater ins Krankenhaus fahren.
Hier Jun Wei vor seinem Holzbrandofen. Sein Atelier liegt wischen den Bananplantagen und Fischaufzuchtteichen. Wir bringen ihn zurück in die Stadt. Dann meint Kuei Wei, o.k. wir fahren noch zu meinem neuen Ofen. Er liegt etwa eineinhalb Autostunden weg von Kaohsiung Fahrtrichtung Tainan. Es schütte wieder in Strömen, so das man kaum etwas sieht. Später bei freier Sicht rast Kuei Wei Richtung Ofen, auf das wir noch vor Sonnenuntergang da sind.
Kuei Weis kleines Haus vor dem der Ofen steht ist wunderschön liegt am Berghang gelegen zwischen Manogplantagen. Es ist ruhig,es ist still hier. Ein wunderbarer Ort.
Den Ofen hat sein Töpferfreund Kusabe-san aus Fukushima, Japan im letzen jahr frisch gebaut worden. Die Zeichnung auf dem Ofen ist auch von Kusabesan. Ein großartiger Töpfer. Wir sehen später auch einige Schalen und Chawans von im im Atelier von Kuei Wei.
Die Feuerstelle des Holzofens.
Während des Brennvorgangs kann man hier in der Kochsektion Brot backen oder Pizza. Kuei Wei ist sichtlich stolz auf den Ofen. Er ist ein Meisterwerk.
Die erste Feuerstelle des Ofens ist an der Kopfseite, die wir oben gesehen haben. Hier wird der Ofen angefeuert. Die Feuerstelle an der Querseite, oben, ist die Hauptfeuerstelle, die nach der Kopfseite entfacht wird. Der Wärmestrom zieht dann von ober in die erste Brennkammer, sinkt dort und zieht hoch in die zweite Brennkammer. Die Temperatur in der ersten Kammer liegt bei 1300 Grad, die in der zweiten bei 1230 Grad erklärt Kuei Wei.
Das Besondere an den Öfen von Kusabe -san: sie brennen rein oxidativ. Sie haben so gut wie keine Rauchentwicklung und sie erzeugen eine fast vollständige nahezu aschefreie Verbrennung. Er ist ein Spezialist.
Diese Bild malte Kusabe-san zu feierlichen Eröffnung des Ofens im letzten Jahr.
Wir trinken Tee in dem Holzhaus neben dem Ofen. Es ist eine schöne und entspannte Stimmung zwischen uns, an einem stillen Ort. Wir probieren unseren Ali Shan 2011 und schenken Kuei Wei den Rest aus dem Päcken.
Ein schöner Ort um später einmal dort zu leben, frage ich Kuei Wei. Anscheinend, denn er hat das gegenüber, das deutlich größer ist, auch gekauft. Wir schauen durch die Fenster und sehen einen leeren Raum, einen schwarzen Notenständer und einen Stuhl. Seine Frau ist klassische Solistin für Yuequin, eine chinesische Kurzhalslaute. Sie übt hier, während Kuei Wei Ton brennt.
Zurück im Atelier. Wir entscheiden unseren Einkauf, warten noch auf eine Order aus Deutschland, die erst nicht, spät genug dann aber doch kommt.
Kuei Wei signiert jede Schale einzeln. Es sind natürlich Kunst- und Sammlerobjekte.
Die Holzkisten werden ebenfalls mit dem Schalensignet versehen und gehören zum Unikat dazu. Um elf Uhr sind wir mit allem fertig und sehr müde. Es war ein herrlich anstrengender und inspirierender Tag in Kaohsiung mit Kuei Wei.
Wir verabschieden uns vor unserem Hotel herzlich und laden uns gegenseitig ein. Bestimmt kommen wir wieder grinsen Jiri und ich. Er winkt noch einmal und hat die getönten Scheiben des Rovers heruntergedreht.
Drei Objekte, die nicht zu kaufen waren. Kuei Wei hat im Juni eine große Austellung hier in einem Museum in Kaohsiun.
Matchschale.
Große Tenmukoschale. (definitiv unverkäuflich)
Große Tenmukoschale golden.
Großartig !!
Lieber Helmut!
Ganz herzlichen Dank für die umfangreiche Dokumentation! Sehr viel Arbeit immer noch am späten Abend sich hinzusetzen! Ganz herzlichen Dank für diese Eindrücke und das Appetit machen!