Unsere Favoriten 2021

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 Vier Favoriten aus einem Jahresangebot auszuwählen ist sicherlich nicht ganz leicht.
Wir, Marc Saffari und ich, haben den Lapsang Zheng Shan Xiao Zhong in einer Ixingkanne aufgegossen. Es ist ein Tee der zum Nachdenken und Assoziieren anregt.
Sofort kamen uns die ersten Kandidaten in den Sinn: Shimen Shui Xian Hong Cha, ein großer neuer dunkler Oolong von Meister Chen. Oder Miyazaki Tencha Kanayamidori, ein außergewöhnlicher Grüntee, weich wie Samt. Er ist die Basis für den gleichnamigen Matcha, unbedingt entdeckenswert. Oder vielleicht Ali Shan Yellow Fruit, für Meister Chen einer der besten Ali Shan Tees der letzten Jahre. Wir könnten die Liste der Tee-Kandidaten fortsetzen.

In die Auswahl der letzten Vier sind folgende Tees gekommen:

Gyokuro Shibushi Bio: wir beide lieben diesen klaren und geschmeidigen Gyokuro. Er ist für uns das Eintrittstor in die Welt der großen Japan-Grüntees.

Von einem kleineren Familienbetrieb aus Shibushi in Kagoshima konnten wir einen wunderbaren, neuen Gyokuro einkaufen, dessen Kultivar  Tirari 31 ungefähr 30 Tage beschattet wurde.Das Blatt des Gyokuro Shibushi Bio ist schön gearbeitet und tiefgrün, wie feine Kiefernnadeln; es riecht sehr frisch und leicht süß. Der Aufguss ist strahlend tiefgrün. Sein Duft erinnert an Seegras, Algen und frische Seefrüchte. Im Mundraum schmecke ich frische, helle Früchte und ein sattes Algengrün, das auch an die feinen Süße von Krabben erinnert. Dazu gesellt sich die  zarte Fruchtsüße von Lichee und Melone. Der Tee hat einen herrlich lang anhaltenden Nachklang. Der BIO Shibushi Gyokuro ist ein sensationeller Schattentee wie wir ihn in dieser Preiskategorie noch nie anbieten konnten. DE-ÖKO-13

Diesen Kabuse haben wir in diesem Jahr wieder neu für uns entdeckt. Wenn er perfekt gelingt ist dieser Tee eine Offenbarung. Er schließt eine neue Grüntee-Welt für uns auf. Und dann ein Moment der absoluten Stille. Das ist Glück, kurzes Glück.

Ein Kabuse aus der Präfektur Shiga am Biwasee. Es ist eine berühmte und altehrwürdige Teeregion bei Kyoto. Das Klima ist hier am Biwasee etwas rauer und kühler. Der Teeanbau ist etwas schwieriger. Allerdings sind die Tees aus Shiga großartig und tief in der Struktur. Sie werden in Europa sehr selten gehandelt, obwohl sie den Spitzentees aus Uji ebenbürtig sind. Uns ist es gelungen einen großen Kabuse aus Shiga zu kaufen. Ein heller lichter Duft, klar, offen. Die Struktur ist breit und fein gestaltet. Auf der Zunge spielen Süße und Kraft miteinander. Im Abgang schmecken wir die herrliche Süße und Frische von gelbem Steinobst, gepaart mit der Strenge und Kraft eines leicht beschatteten Senchas. Die salzigen Mineralnoten machen dann diesen Shiga-Kabuse nahezu komplett. Ein großer Tee.

Unser Liebling in dieser Saison als Schwarztee. Eine Explosion aus Fruchtnoten. Wie kann das sein? Wie kann Schwarztee so vielschichtig  und schillernd schmecken? Der Fengqing ist immer und immer wieder faszinierend.

Aus der Umgebung, der Stadt Fengquin aus dem nördlichen Yunnan kommt ein großartiger und faszinierender Schwarztee, Fenquin Yesheng Hong Cha. Das Blattgut stammt von 60-80 Jahre alten, rein wilden Teebäumen. Allein das Blatt dieses Ausnahmetees erscheint wie ein Wunder. Es ist wunderschön gedreht und von einem tiefen, matten Braun. Dazwischen schimmern einige tiefdunkelrot gefärbte Blätter. Schon das trockene Blatt duftet intensiv fruchtig. Der Aufguss ist dunkel rotbraun und leuchtet herrlich. Er duftet fein, frisch und  erinnert an rote Beeren. Dies ist ein klarer, offener Hong Cha mit einem wunderbar samtigen Mundgefühl mit dem Geschmack nach roten Johannisbeeren und der Süße von Trauben. Hinzu kommt die frische Säure von Stachelbeere, schwarze Johannisbeerfrucht und die feine Herbe von Orangenzesten. Der Fengquin Yesheng ist ein wirklich hervorragender Hong Cha aus den Bergen Yunnans.

Ein Oolong, schlicht, fein, klar, süß.  Es war ein Experiment von Teemeister Chen. Ein Oolong produziert wie ein weißer Tee. Ein wunderbares sehr gelungenes Experiment.
Ein Oolong für jeden Tag und doch mit großem Charme.

Ein neuer Tee von Meister Chen aus Taipeh. Die Blätter dieses White Oolongs aus Mingjian wurden über zwei Tage lang in der Factory langsam gewelkt, wie wir dies von der Produktion von weißem Tee aus Yunnan kennen. Dann wird der Tee noch über drei Stunden "geschüttelt". Der Duft dieses außergewöhnlichen Oolongs ist hell und klar. Seine Struktur ist offen und strahlend. Der weiße Oolong ist fein und elegant fast ein wenig luftig. Er schmeckt nach Kräutern und Honig, und seine Süße erinnert fast an Kristallzucker. Ein überwältigend schöner und neuer Oolong-Typus, geschaffen von Meister Chen.

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